Technik - die kurze Rubrik, Wissenswertes aus der Welt des Uhrenbaus
Heute: „Der Windfang“
Bei dem Wort Windfang denken Sie sicherlich an den Vorbau an Ihrem Haus. In einer Uhr gibt es jedoch auch eine gleichnamige Einrichtung, die durchaus nützlich ist.
Zu finden ist diese Vorrichtung bei Uhren, die ein Schlagwerk haben oder zum Beispiel auch bei Taschenuhren, die eine sogenannte Repetition inne haben.
Diese zählt auf Wunsch die Zeit auf zwei Gongstäben melodiös vor. In beiden Fällen wird in einem separaten Laufwerk über diverse Räder ein System in Gang gesetzt, das einen oder mehrere Hämmer bewegt, die dann den Schlag erzeugen. Dieses Laufwerk soll natürlich nur so viele Töne erzeugen, wie gerade benötigt werden und stoppt demzufolge nach einer bestimmten Weile.
Dieses Beenden erfolgt, indem ein Hebel in den Einflussbereich eines Rades kommt, an dem ein Stift für diesen Zweck angebracht ist. Es gibt also ein recht abruptes Ende der Drehbewegung der ganzen Räderreihe. Das ist wie, als wenn Sie gegen eine Mauer laufen. Da ist Ihre Nase nicht erfreut darüber und reagiert empfindlich.
Das sieht die Mechanik ähnlich und daher hat man eine Vorrichtung angebracht, die der Kraft einen Platz zum entweichen bietet. Es ist das letzte Rad in der Reihe, das die Kraft über eine Rutschkupplung entweichen lässt.
Ein flacher Flügel sitzt auf der Welle lose drauf und wird nur durch eine Feder mit etwas Spannung gehalten. Kommt nun der Hebel an den Stift und das Rad wird gestoppt, kann der Flügel sich weiterdrehen und somit die überschüssige Kraft entlassen.
|